Operation ‚Coin-Up 80‘ – Rund 12.000 Spielkonsolen mit 47 Millionen raubkopierten Videospielen landesweit beschlagnahmt

Polizei sprengt Schmugglerring für Retro-Konsolen.

Italienische Behörden heben im Rahmen von Operation Coin-Up 80 einen Schmugglerring für Videospiele und Retro-Konsolen aus.

Die italienische Finanzpolizei hat am Freitag im Rahmen der Operation Coin-Up 80 einen umfangreichen Videospiel- und Retro-Konsolen-Handel in Italien zerschlagen. Kriminelle haben dabei Raubkopien und illegale Konsolen aus China geschmuggelt und auf Websites sowie in Einkaufszentren zum Verkauf bereitgestellt.

Beschlagnahmung von Raubkopien und Retro-Konsolen

Die Operation Coin-Up 80 der Turiner Finanzpolizei hat den Handel mit gefälschten Retro-Konsolen ein für alle Mal beendet. Die Beamten führten dabei Razzien im Auftrag der Staatsanwaltschaft Turin durch. Die Hausdurchsuchungen fanden in Turin, Vercelli, Mailand, Bergamo, Varese, Bologna, Verona, Venedig, Neapel, Caserta und Bari statt.

Die Polizei beschlagnahmte insgesamt etwa 12.000 Spielekonsolen. Darauf waren über 47 Millionen raubkopierte Videospiele illegal gespeichert. Die Finanzpolizei bezifferte den Wert des Equipments in einer Pressemitteilung auf 47,5 Millionen Euro.

Die Retro-Konsolen imitierten am häufigsten die von Nintendo, Sega und Atari. Unter den Raubkopien fanden sich viele Titel aus beliebten Franchises der 80er und 90er Jahre, darunter Super Mario, Street Fighter und Star Wars. Retrogaming erlebt aktuell eine Renaissance. Die kommerzielle Branche boomt und die Nachfrage steigt.

Bootleg-Konsolen entsprachen nicht den EU-Sicherheitsstandards

Die Konsolen ohne CE-Kennzeichnung waren äußerlich nahezu identisch mit den offiziellen Konsolen. Es handelte sich um Importe aus China, die von mutmaßlich am illegalen Handel beteiligten italienischen Unternehmen mit Niederlassungen in Turin, Neapel und Bari landesweit veräußert wurden. Der Vertrieb erfolgte über deren Websites, über Verkaufsstellen in Einkaufszentren in ganz Italien sowie über einen der größten globalen Marktplätze wie Amazon.

Die Finanzfahnder stellten jedoch sicherheitstechnische Mängel fest. Die Bootleg-Konsolen waren keine Originale, sondern entsprachen als Nachbildungen nicht den europäischen Sicherheitsnormen. Sie waren mit nicht zertifizierten Batterien und elektronischen Bauteilen ausgestattet. Die Polizei hat die gefälschten Konsolen inzwischen vernichtet.

Neun Personen verhaftet

Im Rahmen der Operation Coin-Up 80 wurden neun italienische Staatsbürger verhaftet. Ihnen wird zur Last gelegt, mit gefälschten Waren gehandelt zu haben. Sie haben Urheberrechte verletzt, indem sie Konsolen mit Spielen bestückt haben, für die keine erforderlichen Lizenzen vorlagen. Die mutmaßlichen Schmuggler haben mit Sicherheit ein gut organisiertes Netzwerk aufgebaut, um den illegalen Import von Tausenden von Geräten zu ermöglichen. So nutzten sie die wachsende Nachfrage von Nostalgikern nach Retro-Videospielen für sich aus.

Die Beschuldigten müssen sich noch vor Gericht verantworten. Für schuldig befunden, müssen sie mit bis zu acht Jahren Gefängnis rechnen. Doch damit nicht genug: Den Beteiligten drohen auch zivilrechtliche Klagen von Unternehmen, die ihre gewerblichen Rechte verletzt sehen.

Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem festgestellt wurde, dass die importierten Retro-Konsolen nicht den europäischen technischen und Sicherheitsstandards entsprachen. Die Operation Coin-Up 80 war ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den illegalen Handel mit gefälschten Produkten. Diese schaden nicht nur der legitimen Videospielindustrie, sondern stellen auch ein Sicherheitsrisiko für Verbraucher dar.

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