YO-KAI WATCH 3

Kevin Krämer
Yo Kai Watch 3 Key Art Nintendo Connect

Während viele sehnsüchtig auf die Veröffentlichung von Super Smash Bros. Ultimate für Nintendo Switch warten, haben wir uns den neuesten Titel der YO-KAI WATCH-Reihe auf dem Nintendo 3DS angeschaut. In Japan konnte LEVEL-5 mit den Geisterwesen einen regelrechten Hype auslösen und sogar YO-KAI WATCH 4 ist bereits in Entwicklung. Ob sich der Ausflug nach Amerika für uns gelohnt hat, das lest ihr hier.

Richtig gelesen! War es in YO-KAI WATCH 2 noch Möglichkeit durch die Zeit in eine ältere Variante von Lenzhausen zu reisen, so geht YO-KAI WATCH 3 einen ganz anderen Weg: Der Hauptcharakter Nathan zieht zu Spielbeginn mit seiner Familie in die USA nach St. Peanutsburg, da sein Vater dort einen neuen Job annimmt. Vom altbekannten Lenzhausen müsst ihr glücklicherweise aber keinen Abschied nehmen, denn hier übernehmt ihr die Kontrolle über Erika – die zweite Protagonistin des Spiels. Auf Wunsch dürft ihr beiden auch komplett andere Namen geben, für den Test bleiben wir aber einmal bei den Offiziellen. Nach kurzer Spielzeit wird es euch ermöglicht an einem Au-kai nicht nur das Spiel abzuspeichern (das geht auch jederzeit über euer Tagebuch im Menü), oder euer Team zu wechseln, sondern ihr könnt dort nach Belieben zwischen den beiden Geschichten hin- und herwechseln und dadurch sogar wichtige Hinweise für den jeweils anderen Charakter finden.

Nathan, seine Mutter und Jibanyan im Flugzeug

Die Geschichten unterscheiden sich nicht nur stark voneinander, sondern sind auch wie immer sehr liebevoll umgesetzt, weshalb Nathan in der neuen Umgebung zunächst sogar mit einer für ihn neuen Sprache (Englisch) konfrontiert wird. Dafür gibt es bestimmt einen Yo-kai Freund der hilft, bevor wir uns darüber aber zu sehr den Kopf zerbrechen, müssen wir uns bereits mit unruhestiftenden “Merikka-Yo-kai” und einem mysteriösen UFO-Absturz beschäftigen. Im Mittelpunkt der Akte-X-Anspielung, im Spiel Akte Y genannt, stehen die FBY-Agenten Munkler und Skepty. Die nerdige Erika hingegen baut sich in Lenzhausen eine kleine Detektei auf und kümmert sich mit Usapyon um kleine bis große Probleme von um Hilfe suchenden Yo-kai.

Wir könnten euch noch einiges zur Geschichte erzählen, möchten aber gar nicht viel vorweg nehmen, da diese wie gewohnt tiefgreifend und auch spaßiger zu verfolgen ist als die eines Pokémon-Titels beispielsweise. Wer noch keinen Teil der YO-KAI WATCH-Reihe gespielt hat, der lernt auch hier wieder alle Grundlagen kennen, manche Anspielungen versteht man allerdings nur wenn man schon seit dem ersten Teil mit dabei ist.

Auch in YO-KAI WATCH 3 stehen euch wieder ein Radar sowie die Linse der Yo-kai Watch zur Verfügung. Mit dem Radar lässt sich der Aufenthaltsort einiger Yo-kai grob bestimmen, während zum tatsächlichen Aufspüren die Linse erforderlich ist. Hier gibt es aber eine schöne Änderung. Ihr müsst im Suchmodus den Yo-kai nicht länger mit eurer Linse verfolgen bis er sichtbar wird, sondern ihr zielt mit dem Suchstrahl und schießt kleine Projektile mithilfe des A-Knopf.

Im Kampf stehen euch jeweils sechs Yo-kai, mit denen ihr euch zuvor angefreundet habt, zur Verfügung. Drei kämpfen aktiv und drei weitere lassen sich bei Bedarf einwechseln wenn es mal brenzlig wird. Ein Reserve-Yo-kai kann nicht angreifen oder angegriffen werden. Die anderen aber greifen wie gewohnt den oder die Gegner automatisch an. Um jedoch einen Kampf für euch zu entscheiden, müsst ihr hin und wieder Ultiseelschläge anwenden, die eine Art Spezialangriff darstellen. An dieser Stelle kommt dann aber auch schon die größte Neuerung ins Spiel: Ein überarbeitetes Kampfsystem!

Eure Yo-kai kämpfen zwar wie sie wollen, dennoch könnt und müsst ihr sie in den rundenbasierten Kämpfen auf dem 3×3-Kampffeld bewegen, welches vom Spiel gerne mal als “saustarkes Taktikbrett” betitelt wird. Bereitet der Feind einen Ultiseelschlag vor, dann holt eure Yo-kai schnellstmöglich aus der Gefahrenzone! Platziert ihr verbündete Yo-kai nebeneinander, werden Verbindungseffekte aktiv. Sind Yo-kai horizontal verbunden, werden Kombos ausgelöst, wohingegen bei einer vertikalen Verbindung der vordere Yo-kai den hinteren deckt! Befinden sich drei oder mehr Yo-kai vom selben Stamm, erhaltet ihr einen Einheit-Bonus, der all euren Verbündeten “saustarke Effekte” im Kampf verleiht. Darüber hinaus lassen trödelnde oder beseelte feindliche Yo-kai sogenannte Kurativ- und Geisteskugeln fallen. Diese heilen eure LP oder füllen die Seelenanzeige auf.

Bewältige Labyrinthe mit deinen Yo-kai, bekämpfe Zombies und überstehe die Schreckenszeit!

Ab einem Punkt im Spiel dürft ihr Labyrinthe mit einem Team aus bis zu vier Yo-kai ausrauben. Wer YO-KAI WATCH BLASTERS gespielt hat, der dürfte bereits Bekanntschaft mit Ausbilder Schleifer gemacht haben und sich in diesem Modus schnell zurecht finden. Alle Schatzsucher wollen dabei nur eines: Atlan-T-Fakte. Diese antiken Relikte sind zunächst ein Mysterium, bringt sie zurück für eine Schätzung, um dies zu ändern. Sollten euch die Labyrinthe noch nicht Abwechslung genug sein, dann macht euch auf die Zombienacht in St. Peanutsburg, die Schreckenszeit in Lenzhausen, die Portale der Launen, unmengen an Nebenaufgaben, Trophäen, das KaiNet oder die “Bau-‘nen-Nyan”-App gefasst.

Über die StreetPass-Funktion könnt ihr wieder mit fremden Spieler in Kontakt treten. Ebenso lassen sich online und lokal Medaillen tauschen oder Freundeskämpfe austragen. Zwecks mangender Mitspieler konnten wir diese Funktionen zwar nicht testen, sie haben aber in der Vergangenheit schon problemlos den Spielspaß auf ein ganz neues Level gehoben, weshalb wir hier keine großen Bedenken haben.

Technik die begeistert!

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass YO-KAI WATCH 3 in Japan in drei Varianten erschien, während wir lediglich nur die Sukiyaki-Version spendiert bekommen. Eine gute Entscheidung seitens LEVEL-5 und Nintendo hier den Fokus gleich auf die “Spezialversion” zu legen und diese nicht erst ein paar Monate später nach den anderen beiden in den Handel zu bringen. Technisch gesehen macht das Spiel (für Nintendo 3DS-Verhältnisse) einen sehr guten Eindruck. Auch die kleinen Sprachfetzen oder teilweise vollständig auf Deutsch synchronisierten Stellen bieten altbekannten Flair. Lediglich die Stimme von Erika wirkt auf Dauer leider etwas ohrenbetäubend und nervig. Schlimmer als ihre Stimme sind da höchstens noch die Zugfahrten, welche man noch aus dem zweiten Teil der Reihe kennt…

 

 

Wertung:
  • 8.9/10
    YO-KAI WATCH in seiner bisher besten Form! - 8.9/10
8.9/10

Auch Ende 2018 lohnt es sich noch den Nintendo 3DS aufzuklappen!

So gerne ich mit meiner Nintendo Switch spiele und so sehr ich darauf hoffe, dass eine Lokalisierung zu YO-KAI WATCH 4 nicht all zu lange auf sich warten lässt, der erneute Besuch von Lenzhausen und die Erkundungstour in Amerika war es mir mehr als wert meinen New Nintendo 2DS XL für einige Stunden nicht mehr aus der Hand zu legen. Sowohl Neueinsteiger als auch Veteranen kommen hier voll auf ihre Kosten. Der Schwierigkeitsgrad ist am Anfang noch recht überschaubar, legt aber im späteren Spielverlauf stetig zu, was dank dem neuen Taktikbrett allerdings gut gemeistert werden kann! 40 Stunden+ dürfen schon eingerechnet werden wenn ihr alles im Spiel sehen möchtet, Kämpfe gegen Freunde kommen da dann nochmals oben drauf.

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