In einem Interview mit IGN sprachen Regisseur Hideki Kamiya, Capcom-Produzent Yoshiaki Hirabayashi und Machine Head Works-Studioleiter Kiyohiko Sakata über das Projekt, das bei den Game Awards 2024 erstmals angekündigt wurde.
Der Wunsch nach einer Fortsetzung
Hirabayashi verriet, dass Capcom schon lange eine Fortsetzung von Ōkami erschaffen wollte, da die Marke sowohl im Unternehmen als auch bei den Fans weiterhin beliebt ist. Erst mit Kamiyas Ausstieg bei PlatinumGames im Jahr 2023 ergab sich die Gelegenheit, das Projekt in Angriff zu nehmen.
Auch Kamiya selbst hegte diesen Wunsch seit fast zwei Jahrzehnten:
Als ich Ōkami erschaffen habe, war die Geschichte nicht wirklich abgeschlossen. Ich wollte sie immer beenden, konnte das aber nicht, solange ich bei Platinum war. Doch selbst damals habe ich mit meinen Freunden, besonders mit Takeuchi, oft darüber gesprochen, dass wir eines Tages eine Fortsetzung machen könnten. Jetzt, nach meinem Weggang, kann ich diesen Traum endlich verwirklichen.
Ōkami – Ein kommerzieller Flop mit treuer Fanbasis
Obwohl Ōkami zum Release kein großer kommerzieller Erfolg war, erfreute sich das Spiel über die Jahre hinweg einer wachsenden Fangemeinde – nicht zuletzt dank zahlreicher Neuauflagen. Kamiya räumt ein, dass der Titel damals nicht das breite Publikum erreichte, das sich das Team erhofft hatte. Doch mit jeder neuen Version stieg das Interesse an dem Spiel.
Die Reaktionen auf die Ankündigung bei den Game Awards haben mich tief bewegt. Live im Publikum zu sein und die Begeisterung der Fans zu spüren – das war ein unglaublicher Moment. Ich habe mir danach viele Reaktionsvideos auf YouTube angesehen und konnte nicht anders, als mit den Fans mitzufühlen. Diese Unterstützung hat mich nur noch mehr motiviert, dieses Spiel Realität werden zu lassen.
Was erwartet uns im Sequel?
Hirabayashi bestätigte, dass Amaterasu die Hauptfigur der Fortsetzung bleibt und die Geschichte direkt an den ersten Teil anknüpft. Kamiya fügte hinzu, dass er seit Jahren eine klare Vorstellung vom großen Thema und der Story des Spiels hat und es kaum erwarten kann, seine Vision zu realisieren.
Ein weiteres großes Upgrade bringt die RE Engine, die bereits in Titeln wie Resident Evil, Devil May Cry 5, Street Fighter 6 und Monster Hunter zum Einsatz kam. Laut Hirabayashi wäre Kamiyas künstlerische Vision ohne diese Technologie nicht in dieser Form umsetzbar.
Sakata ergänzte, dass der handgezeichnete Stil des Originals auf der PS2 eine enorme technische Herausforderung war. Dank moderner Hardware und der RE Engine könne man nun die ursprüngliche Vision nicht nur umsetzen, sondern sogar übertreffen.
Noch kein Release-Termin – Qualität hat Priorität
Die Entwicklung des Ōkami-Sequels befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium, weshalb derzeit kein Veröffentlichungszeitraum bekannt ist. Dennoch versichert Hirabayashi:
Wir werden keine Kompromisse bei der Qualität eingehen, aber auch nicht unnötig trödeln. Dieses Projekt ist uns extrem wichtig, und wir werden alles geben.